Der große Tag fing ruhig so gegen 6:30 an mit dem ersten Foto sortieren und hoch laden. Die meisten kannten unsere Verrücktheit schon vom letzten Jahr her, da war es ungefähr genauso. Und warum auch nicht?
Danach haben wir uns noch etwas wieder hingelegt ein wenig im I-Net gesurft um dann irgendwann mit den anderen zu kommunizieren. Es wurde etwas gefuttert und sich fertig gemacht. Wir sind schon einmal vor gelaufen die anderen kamen aber sehr bald hinterher.
Das styling stand für diesen Tag vorher fest. Der erste Tag in Lack und Leder der zweite dann im Mittelalter style. Das passte auch irgendwie ganz gut, wir waren auch für Fotografen an diesem sonnigen Tag interessant, grins das mag ich besonders gern. Noch leidend vom Tag davor machten wir uns zu Fuß auf dem Weg zum Festplatz. Diesmal gab es keinen „Sauf-Zwischenstop“ sondern der nach einer weile doch weit erscheinende Weg führte uns direkt zum Amphitheater.
Dort eingetroffen war eine ganze Menge los die ersten Bands waren auch schon vorbei aber eher haben wir es wirklich nicht geschafft. Erst einmal etwas trinken denn es war richtig warm und nach dem versoffenen Vortag tat eine kühle Cola echt gut. Ein klein wenig schummerig war mir noch und so setzten wir uns erst einmal in den kühlen Schatten und lauschten was dort gespielt wurde. Wir ließen es ruhig angehen.
Hinterher erst einmal auf dem schönen Markt. Wir hatten den am Vortag noch gar nicht richtig bewundert und so schlenderten wir von einem Verkaufsstand zum nächsten. Der Hunger ließ uns dann am großen Grillstand halten wo wir etwas zu uns nahmen.
Auch am Sonntag haben wir sehr viele unserer Bekannten und Freunde getroffen, ich glaube das ist auch der Hauptgrund warum es uns immer so viel Freude bereitet. Die Musik ist teilweise wirklich zur Nebensache geworden.
Die Stände haben uns wie immer fasziniert. Auch auf den Festivals würden wir, hätten wir im Lotto gewonnen sicherlich wie Packesel nach Hause kommen. Es gab wieder Schmuck, Kleidung, Schuhe und der gleichen. Im Gothic genauso aber wie im Mittelalter Style. Teils außergewöhnlich und teils den Standard den man überall zu sehen bekommt. (Massenwaren halt). Für jeden etwas dabei.
Bei „die Letzte Instanz“ waren wir dann vorne an der Bühne, eine von den Gruppen die wir nicht nur hören sondern auch sehen wollten. Rolf ist dann nach oben gegangen Getränke holen hatte mir zwar eine kühle Cola mitgebracht war aber wohl zu geschafft wieder nach unten zu latschen. Da ich aber durstig war blieb mir nichts anderes übrig als die Treppen wieder herauf. Aber er war so lieb und hat an mich gedacht da stand sie hinter ihm im Schatten.
Wir saßen dann da und lauschten der Musik sitzen war an sich gar nicht so verkehrt. Am Kanal fuhren kleinere Schiffe vorbei die auch anhielten. Wir wurden tatsächlich „begafft“ wie Tiere im Zoo von dicklichen kleinen Touristen, die von weitem das Gelände fotografierten.
Die Lieblingsgruppe meiner Freundin fand ich ehrlich gesagt etwas enttäuschend, zum einen war die Technik ausgefallen. Das ist für eine Band sicherlich sehr schlimm aber enttäuschend fand ich das die Band dann nichts improvisierte. Irgend etwas hätte man machen können selbst wenn man eine Elektro Band ist. Anstelle mit dem Publikum zu scherzen setzte sich der Sänger gefrustet auf die Bühne und blabberte was in English vor sich hin. Für einen „nicht Fan“ war das besonders blöd. Man denkt sich dann, warum machen die nichts. Gut Elektro lebt nun einmal von der Technik aber es gibt so viele Möglichkeiten ein Defektes Equipment zu überspielen oder einen saubereren Abschluss zu machen.
So hätte man einen Scherz einbauen können und ein Kinderlied mit den Fans anstimmen können. Eines bei dem wirklich viele mitsingen können. Natürlich wenn man diesen Vorschlag so ließt klingt es total albern. Aber das Publikum lebt von Aktionen auf der Bühne und da geschah nichts. Das hätte die Stimmung etwas gelockert und darauf vorbereitet das sie nicht mehr weiter spielen konnten. Oder ein Schlagzeugsolo, das kann man eigentlich immer und überall bringen. Es gibt so viele Rhythmen gerade auch im Elektrobereich und einen Schlagzeuger hatten sie ja.
Nein, nicht die Technik hat mich enttäuscht sondern die Einfallslosigkeit der Band. Klar ist es für alle ärgerlich aber man muss eben dann das beste daraus machen. Und das beste war diese Darbietung auf jeden Fall nicht.
Ich stand selbst schon einmal auf der Bühne und weiß wie schwer es ist mit dem Publikum zu arbeiten aber in solchen Fällen sollte man sich einfach zusammen reißen und loslegen. Klar hätte das die Fans nicht komplett trösten können aber so hätte man eben das ganze etwas lockerer gestalten können.
Man merkte schon das die Stimmung danach leicht gebremst war. Aber nach einer gewissen Zeit legte sich das etwas wieder. Nach einem weiteren Lauf über den Markt spielten dann Eisbrecher und die rockten das Theater. Die waren wirklich gut das Publikum hatte Spaß das sah man daran das die Ränge fast voll waren und sich viele bewegten die Gesichter strahlten und viele machten mit wenn sie aufgefordert wurden. Das war schon stark.
Ganz zum Schluss spielten dann Schandmaul, an sich mag ich solche Bands sehr gerne aber nach der Show von Eisbrecher wirkten sie etwas deplatziert fast würde ich sogar sagen Fad. Es kam einen eher vor wie ein Rausschmeißer. Die Songs waren wunderschön hatten aber eben nicht den Power der anderen Gruppe und das Publikum war gerade richtig eingeheizt worden. Schade eigentlich sie hätten gut vor den Eisbrechern gepasst. Das wäre stimmig gewesen und hätte auch nichts mit der Rangordnung zu tun welche Band mir jetzt persönlich besser gefällt sondern einfach damit das die Reihenfolge wirklich nicht passte. Schandmaul ist und bleibt nun einmal etwas ruhiger.
Im dunklen sahen die Stände der Marktgasse viel schöner aus, alles wirkte richtig friedlich und ruhig mit der ruhiger gewordenen Musik hatte man das Gefühl nach Hause gehen zu müssen. Ein Getränk noch und dann go home. Wir hielten noch einmal kurz auf der Brücke an und betrachteten den angeblichen Hercules der uns eher an Bart Simpson erinnerte und schlenderten Heimwärts durch den Park. Ein schönes Festival nahm sein Ende.
Galerie - Blackfield Festival Sonntag
Blackfield Festival 2010
Blackfield Festival 2009