Das Blackfield Festival 2 Tage Ausnahmezustand

Freitag vor dem Festival war noch nicht viel los. Ich hatte wie immer Langeweile und die Bandprobe fiel dummer weise auch noch aus (wie immer?). Da sind wir dann los getigert und haben schon einmal unsere Blackfield-Bändchen abgeholt. Eine schöne Idee.

Mit dem Motorrad also auf zum Festplatz. Erst wollten die uns nicht bis zur Bändchenausgabe durchlassen. Machten dann aber Ausnahmen und ermahnten uns gleich nach Ausgabe den Platz wieder zu verlassen. Es ist schon merkwürdig wenn man den Aufbau mit ansehen kann. Und weil man so etwas nicht alle Tage sieht machten wir gleich die ersten Bilder. Vor allem fand ich das leere Theater faszinierend. Auch was alles so dazu gehört, ich meine zum Aufbau, konnten wir ein klein wenig sehen. Das ist schon eine ganze Menge. Danach haben wir es uns erst noch wieder gemütlich gemacht eh der Tag verging.

Samstag war dann schon etwas unruhiger, ich war total aufgedreht und konnte es kaum abwarten bis es los ging. Meine Haare waren sehr widerspenstig und wollten nicht so wie ich wollte aber am Ende habe ich es dann geschafft das die Frisur auch zum Kleid passte. Was für ein Aufwand nur um auf einem Festival zu gehen. Der Aufwand hat sich gelohnt und vor allem machte es Freude.

Schön gestylt tranken wir ein klein wenig vor (Wodka und Bier) und machten uns dann auf den Fußweg. Durch den Park hinüber zum Festival. Im Gepäck ein bisschen Bier ein klein wenig Wodka und alles was man sonst noch so nicht braucht wie wir später feststellten.

Unterwegs hielten wir einmal an und füllten unsere Becher auf. Man wollte ja nicht mit trockener Kehle dort durch die Gegend streifen sondern lustig und munter zum Festival. Die Radfahrer, die uns entgegenkamen guckten alle ein wenig dämlich aus ihrer Wäsche heraus, aber mal ehrlich. So schlimm sahen wir auch nicht aus oder?

Die Schließfächer vor dem Platz waren für uns passend. Eines reichte aus um Mantel, Taschen, Schirm, Wodka etc. zu verstauen. Eine schöne Idee. Und so konnten wir mit freien Händen auf den Festplatz gehen.

Die Musik am Samstag fesselte mich nicht wirklich und so blieb es nicht aus das ich ziemlich viel unterwegs war. Es gab auf dem Markt auch wieder schöne Dinge zu besichtigen.

Das schönste glaube ich an diese Tag waren die vielen Leutedie man alle getroffen hat und schon von anderen Veranstaltungen GIP, Eisenager, Myspace her kannte. Es war ein gemütliches musikalisch gestaltetes beisammen sein mit viel Alkohol und vor allem schöner Kleidung.

Auf solchen festen braucht man nur in eine Richtung schauen und schon guckt man der nächsten interessanten Gestalt entgegen. Seien es kurze Röcke, Monster, Piraten, Schotten, Krieger, Wikinger. Es war fast alles vertreten was düster wirkte und so sollte es auch sein.

Wir wollten nachher noch zur Aftershowparty aber dort war es uns dann zu voll und wir selbst auch zu betrunken. So nahmen wir uns ein Taxi und fuhren Heim. Was aber nicht heißen sollte das wir lange geschlafen haben.

So gegen 6 Uhr morgens wurden wir aus welchen Gründen auch immer wach und luden schon einmal ein paar Bilder ins Netz. Meistens erhofft man sich dann schöne Kommentare die leider immer viel zu wenig geschrieben werden. Mittlerweile ist das zu eine Art „Sucht“ geworden. Aber egal es war wunderschön. Danach haben wir aber noch weiter geruht. War auch besser so die Augen wollten auch immer wieder zufallen. Was blieb dann anderes übrig als den Rest zu schlummern oder zu gammeln. Irgendwann entschlossen wir uns dann, wir könnten uns wieder fertig machen.

Allerdings die ersten Bands sahen wir dann nicht, sie interessierten uns weniger. Auf dem Platz angekommen war der erste Weg für uns zur Futterbude. An der wir uns erst einmal genüsslich etwas in den Bauch hauten.

Nicht das wir tierischen Hunger gehabt hätten aber wenn man mehr Alkohol trinkt sollte man eine gute Grundlage habe um nicht sofort ins Schwanken zu geraten, oder? Der zweite Gang war dann für die Herren der Bierstand und für mich die Cocktail-Bar.

Der Markt wurde als nächstes in Angriff genommen. Ich wollte unbedingt noch einen Ring haben aber das war schwer etwas passendes zu finden. Ich wurde fündig an einem der etwas kleineren Stände. Oh, hätte ich Geld gehabt, hätte ich rund um mich herum kaufen können, neue Schuhe, einen Cape, ein neues kurzes Kleidchen etc. Aber wie das Leben so ist. Man darf zwar gucken aber muss nicht alles haben! Ein paar Wünsche sollte man sich eh behalten denn wenn man alles hätte wäre das Leben langweilig oder?

Die erste Band die wir sehen wollten spielte an. Saltatio Mortis. Ich habe die Gruppe schon auf dem Mittelalterlich Phantasie Spectaculum (= MPS) gesehen und fand die dort super. Nun die Rockversion von Ihnen zu erleben setzte noch einmal einen drauf. Die Menge tobte und was ich total genial fand. Es war die einzige Band die es schaffte das selbst die Leute, die auf den Rängen saßen, aufstanden und mit machten. Wow. Ich gestehe feierlich: ich bin ein Fan.

Dann ließen wir wieder eine Gruppe aus. Ich weiß noch nicht einmal mehr welche das war, aber sie hatte uns auch nicht zugesagt. Erst bei Oomph waren wir wieder dabei. Zwischendurch wurde von uns gut getrunken, noch etwas gegessen und herum gealbert mit Freunden die man traf.

Während Oomph spielten haben wir noch weiter gealbert aber es hat uns auch zum Tanzen gelockt. Warum auch nicht, dazu waren wir da. Die Band relativ gut, aber ich glaube nach der Show von Saltatio Mortis hatten es alle anderen Bands die ähnliches machten an Show sehr schwer.

Wir trafen noch mehr gute Freunde die man von überall her kannte. Fast schon GIP ähnlich, man ist doch bekannt wie ein bunter Hund. Wie kann das nur? Danach spielten Subway auf...

Subway to Sally war für mich ein klein wenig enttäuschend. Sie hatten eine sehr Effektreiche Show, das muss man Ihnen lassen aber ohne die Feueraktion wären sie sogar bei mir in der Kategorie „Langweilig“ abgeglitten. Ich glaube die haben keine Lust mehr. Auf jeden Fall war es schade.

Nach Subway kam dann nur noch Unheilig. E wurde schon dunkle und die Bühne war mit lauter dicken weißen Kerzen bestückt. Merkwürdig fand ich das der „Graf“ seine eigene Flagge schwenkte. Und sich selbst noch einmal auf einen riesigen Bildschirmvergrößern lies. Für das an sich doch nicht allzu große Theater recht viel Aufwand. Ok, so konnten die hinten stehenden ihn auch in Lebensgröße sehen. Aber irgendwie war das mit der Flagge albern. Wer schwenkt denn selbst seine eigene Fahne?

Hätte er nun Aufgrund der WM eine WM Fahne oder so gewählt ok, aber der Grafder eine Unheilig Fahne schwenkt das war mir dann etwas zu viel Ego. Auch hatte man stellenweise das Gefühl es käme etwas vom Band was ich gerade bei solchen Veranstaltungen schade finde. Aber vielleicht war es auch nur ein Gefühl. Das weiß ich nicht.

Nach Unheilig war dann Feierabend, er spielte noch eine Zugabe und dann war genug, die Lichter gingen an und gleich fingen die ersten Arbeiter an die Bühne abzubauen. Wow. Wir machten uns sehr langsam auf dem Weg, das war den Mitarbeitern des Festivals wohl etwas zu langsam. Denn das Bier austrinken und Pfand für den Becher kassieren das ging nicht. Entweder das eine oder das andere. Die Angestellten die uns hinaus baten kamen mir doch sehr unfreundlich vor. Ich weiß ja nicht wie andere das sehen und ich kann ja verstehen das sie alle Feierabend haben wollten. Aber bei einer solchen Veranstaltung, die vor allem nicht gerade eine der billigsten ist, könnte man schon erwarten das man nach dem letzten Auftritt noch etwas Zeit auf dem Platz verbringen kann ohne gescheucht zu werden und das ist einem nicht gerade sehr freundlichem Ton. Ok, ich glaube wir waren die letzten.

Dann hatten wir die Wahl, nach Hause laufen oder aber ein Taxi nehmen. Und das Taxi war uns eindeutig lieber, wobei es mir egal war. Ich hatte gute Laufschuhe an und kalt war mir auch nicht. Die zweite Fuhre Fotos luden wir dann aber nicht direkt hoch. Die Müdigkeit überkam uns dann doch noch.

Alles in allem war es wieder ein wunderschönes Festival. Ganz anders als das letztes Jahr, von der Musik her auch nicht ganz so toll wie letztes Jahr dafür kannte man viel mehr Leute und das war wohl der springende Punkt. Gemeinsames betrinken bei guter Musik mit einer schönen Stimmung. Was will man mehr? Gute Laune war auf jeden Fall dabei.

Am Montag waren wir dann einfach nur noch Müde. Der ganze Tag war verpennt. Danach passierte das, was mir schon letztes Jahr aufgefallen ist. Das Fotos gucken. Überall wurden Bilder nach und nach hoch geladen und man erfreute sich daran. Vor allem wen man sich selbst bei anderen entdeckte. Das ist doch immer wieder interessant wie es einen fesseln kann.

weiter