Die Tür des „Lädchens“ wie ich ihn liebevoll nenne hatte mal wieder ihre Tage. Es ist eine Automatik eingebaut und wenn die Tür gerade offen war, sie gerade am schließen ist und man nicht mehr hindurch passt, muss man warten bis sie sich „gaaaannnnzzzz laaaaannnnnggggssssaaaammmm“ wieder zu Ende geschlossen hat. Danach erst geht sie von neuem auf und das weit genug, (manches mal wie ich aus sicherer Quelle weiß nicht...)
Zusammen mit meinem Leergut das ich im Topcase des Rollers untergebracht hatte raste ich dann durch die erste größere Öffnung der Türe die sich mir bot und stieß prompt mit dem Besitzers des Ladens zusammen der mich freundlicher Weise auffing. Er lächelte kurz, ließ mich wieder los und nahm gleich die Flaschen entgegen und schrieb sie mir auf.
Mit dem handgeschriebenen Leergutbon und dem Einkaufszettel in der anderen Hand wanderte ich dann durch die schmalen Gänge. Es fehlten mir noch Haselnusskerne, Zimt und noch so ein Paar Dinge die aber nichts mit dem Kuchen zu tun hatten.
An der Kasse war wie immer keiner und man musste laut durch den kleinen Laden brüllen. So rief ich mein übliches „Hallo, einmal Kasse bitte!“ Wenn keiner kommt rufe ich meist noch:“Danke für den kostenfreien Einkauf.“ Leider wirkt das immer und schwubs sind sogar gleich zwei da.
Das zahlen ging sehr schnell wobei ich mich schon wieder wunderte wo das ganze Geld geblieben ist! Himmel, mein Portemonnaie hat ein großes Loch! Das gekaufte Klopapier zwischen die Beine geklemmt und den Rest im Topcase und Helmfach verstaut fuhr ich dann wieder nach Hause. Dort erwartet mich wieder ein kleiner schwarzer Vierbeiner. Freudig erteilte er mir mit seiner Rute Schläge und steckte danach die Nase tief ins Topcase.
Den Hund schnell begrüßt, die restlichen Sachen verstaut, Hände kräftig geschrubbt und das Rezept zur Hand.
Wie steht es da? Man nehme dies, und das und das und Eier und abwiegen, abmessen, mixen und und und und und. Und dann kommen wir zu dem Mehl. Ja das Mehl, es hat bei mir immer eine dumme Angewohnheit. Es verteilt sich überall. Am meisten aber dort wo es eigentlich nicht sein sollte. Da wäre zum Beispiel auf meine Backschürze, oder an den Ärmeln. Wobei da als guter Koch eigentlich nichts heran kommen darf. Das wissen wir ja seit dem Film „Ratatouille“. Aber da ich eh nie behaupten würde, ich sei ein guter Koch, erübrigt sich das Gerede darüber. So sah ich also fast so aus wie meine nun geleerte Backschüssel mit Mehl und Haselnusskernen bestreut, fehlt nur noch Zimt und Zucker und man könnte mich mit in den Backofen stecken.
Nachdem ich die Eieruhr auf 30 Minuten gestellt hatte, nahm ich mir die Küche zur Hand, räumte ein wenig auf und brutzelte mir mein Mittagessen. Es gab Nudeln mit Ei und Restgemüse von gestern. Wobei ich beim aufräumen vorher noch mit dem Finger die Reste aus der Rührschüssel entfernte und genüsslich in den Mund stopfte.
Mein Mittag war gerade fertig da klingelte auch schon die Uhr und ich konnte den wundervollen Prachtkerl von Kuchen aus dem Backofen nehmen, es riecht nun hier wie in einer Backstube und ich freue mich schon wenn er abgekühlt ist. Dann werde ich herzhaft in ein Stück hinein beißen und alle diejenigen von euch bedauern die kein Stück Kuchen haben!
Guten Appetit!