Das "danach"

Auf der Arbeit bin ich seit gut einem halben Jahr aufgestiegen zur Stellvertretenden Filalleitung, das macht mich stolz. Ein kleiner Lohn für meine Bemühungen. Aber leider ist und bleibt es nur ein Job und keine richtige Arbeit. Da bin ich noch hinterher und ich werde auch diesen Schritt erreichen. Wenn ich mich an die Worte meiner Therapeutin erinnere die mir immer wieder sagte: Alles in kleinen Schritten. Aber ich möchte jetzt endlich einen großen machen, ich fühle mich dafür bereit. Ich möchte in die Arbeitswelt eintauchen und stolz darauf sein können. Dazu aber fehlt mir der Betrieb der mir den Start ermöglicht.

Mein „Ex“ meinte nach der Trennung noch zu mir, ich hätte mich ja nie beworben. Das ist ein großer Irrtum. Anfangs hatte ich ihm noch von meinen Bemühungen berichtet. Von den Absagen. Aber irgendwann ist man frustriert. Man registriert die Absage und belässt es dabei. Darüber reden? Warum? Es ist immer das gleiche. Erst wenn es ein Vorstellungsgespräch wäre oder aber eine Zusage würde ich es als erwähnenswert erachten. Solange behalte ich die Bemühungen aber für mich. Vielleicht lasse ich hin und wieder mal etwas kleines verlauten. Aber ansonsten. Nein!

Ich bewerbe mich auf vielerlei wobei es so viel ja gar nicht mehr gibt. Die meisten Stellen in den Zeitungen sind 400 Euro Jobs und auf den anderen suchen sie Fachkräfte die schon Berufserfahrungen haben. Auf diesen Stellen bewerbe ich mich zwar aber ich weiß eigentlich genau: Da habe ich so keine Chance.

Nach der Trennung und seinem Auszug aus der Wohnung, habe ich mich erst einmal tierisch einsam gefühlt aber gute Freunde denen ich immer noch sehr Dankbar bin holten mich aus dieser Einsamkeit heraus.

Schade das ein teil dieser Freundschaften nicht lange anhielt. Doch haben sich ein Paar davon wohl richtig in mich verliebt was mich zwar auf eine Art stolz macht, andererseits mir und gerade diesen Freunden sehr weh tat. Denn ich kann bzw. konnte das Gefühl nicht wiedergeben. Ich weiß auch nicht ob ich es jemals wieder ganz könnte, so wie ich es mal hatte, das weiß ich einfach nicht.

Was ich weiß ist, das ich derzeit mit jemanden wunderbar klar komme. Es ist nicht so festes wie man sich eine Beziehung vorstellt aber doch ist es nahe daran. Es ist schön, und es ist sehr gut. Was mich aber immer wieder erstaunt, ich lerne so viel neues, was andere wahrscheinlich für „normal“ halten würden ist für mich Neuland. Und das sogar sehr schönes. Manches mal frage ich mich warum ich das erst jetzt kennen lernen darf, was ich den anderen vorher angetan habe das sie es mir nicht zeigten. Andersherum bin ich dankbar dafür das ich es überhaupt kennen lernen darf. Und wenn ich ehrlich bin möchte ich es nicht mehr missen.

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