Wenn die hellen klaren Sterne draußen sich deutlich vom dunklem fast schwarzem Himmel abzeichnen und die Wolken leise über einen hinweg fliegen ist es eindeutig Nacht. Auf der Erde weht ein kleiner Wind und wirbelt die Luft auf. Nebelschwaden mal lichtend mal deckend ziehen über die Landschaft und tauchen die Schwärze in ein weiß-gräuliches Licht.
Die Erde unter mir fühlt sich kühl an. Wenn man eine Hand voll Erde in seine Hände nimmt, kann man sie sogar riechen. Ich habe keine Definition dafür wie sie riecht aber sie riecht gut. Die Erde in der Hand wirkt wie lauter Krümel doch je mehr man sie aneinander reibt desto weicher, kleiner werden sie. Am Ende ist es wie feiner Sand der aus der Hand zurück zum Boden fließt.
Das Feld auf dem ich bin ist am Tage wohl gemacht worden. Der Boden ist aufgelockert und kleine sowie große Erdbrocken liegen aneinander am Rand des Feldes.
Ich sackte auf dem Weg zu meinem Platz tief mit den Füßen ein, die kleinen Erdbrocken schoben sich beiseite während die großen in viele kleinere zersprangen. Eine Spur die ich hinter mir gelassen habe zeichnet sich noch heute morgen ab.
Bei einem Hund sieht das anders aus, er bewegt auch die großen Erdbrocken beiseite, sie zerspringen nur selten. Auch ist seine Spur nicht ganz so tief. Doch auch der kleine hinterlässt eine Spur. Kleine Pfoten zeichnen sich an ebener Erdstelle ab. Wobei man die Nasenstulper die er hin und wieder erzeugt nicht übersehen kann.
Riecht etwas anders als der Boden taucht die Nase tief in die Erde ein. Teilweise verschwindet der komplette kleine Hundekopf um kurz darauf schnaubend und pustend wieder aufzutauchen.
Ich kann spüren wie die Erde unter mir sich von meinen Bewegungen beruhigt. So wie auch ich mich ruhig verhalte und immer ruhiger werde. Den Blick immer noch zum Himmel über mir gerichtet.
Ein großer nachtaktiver Vogel kreist über einer für ihn interessanten Stelle und stürzt sich mit einem mal auf sie. Er hat seine Beute gefasst und schnellt wieder in die Höhe. Feldmäuse, so sah die Beute aus, haben es nicht leicht in dieser Zeit.
Wieder kehrt die Ruhe ein. Hinten weiter auf der Straße hört man ein Auto vorbeifahren, auch Menschen sind nachtaktiv. Mal mehr und mal weniger. Ich genieße die Stille die wieder einkehrt. Lausche dem Wind und fühle wie der Boden unter mir mit seiner Kühle an Weichheit gewonnen hat. Jetzt ist auch er ruhig.
Die Ruhe überträgt sich auch auf mich, es ist als wollte es das ich eins werde. Vielleicht bin ich das auch in dem Moment? Ich weiß es nicht. Eines weiß ich, es hilft mir. Es tut mir gut!
Würde ich die Augen schließen wäre ich in einer anderen Welt. Ich würde wahrscheinlich einschlafen und der Schlaf wäre erholsam. Doch das Risiko dabei ist mir zu groß, allein auf dem Feld mitten in der freien Landschaft? So stehe ich langsam wieder auf und kehre zurück nach Hause. Ein wehmütiger Blick auf das Feld, das mir diese Ruhe schenkte die ich nun in mir trage.
Daheim angekommen lege ich mich wieder in mein warmes Bett. Ich weiß, jetzt werde ich schön schlafen können. Vorher war es in mir zu unruhig. Es war eine angenehme Nacht.
Euch allen einen ruhigen und wundervollen guten Morgen, ich hoffe ihr habt gut geschlafen und genießt das Leben.
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