Am nächsten Tag haben wir uns Zeit gelassen. Wir waren zwar schon recht Früh wach aber alles mit der Ruhe. Vor dem Duschen sind wir zum Frühstück gegangen. Ja, ihr habt richtig gelesen. Vor dem Duschen. Das hatte einen guten Grund.
Um das Frühstück einnehmen zu können musste man die kleine Straße überqueren und dann eine ziemlich lange Auffahrt entlang laufen an den Pferden vorbei auf den Reiterhof. Dort noch einmal rechts abbiegen an den Ställen entlang in das eine Stallgebäude hinein. Dort stand groß dran: Restaurant. In meinen Augen ist das Schild etwas übertrieben denn eine Speisekarte hatten sie nicht. Das lohnte sich wohl nicht mehr, aber Frühstück konnte man dort erhalten. Und ich fand das in Ordnung. Na gut, ich hatte meine Brötchen ja auch selbst mitgebracht.
Der Raum in dem das Frühstück stattfand sah vom Mobiliar aus wie in einer zu groß geratenen hellen Kneipe. Die Helligkeit kam von den vielen Fenstern auf der einen Seite die den Blick auf die Reithalle freigaben. Wir konnten also während des Frühstückes den Reitschülern beim Lernen zusehen. Es roch nach Pferd und Hund.
Und damit haben wir den Grund warum wir erst nach dem Frühstück duschten, das hielten wir auch die anderen Tage über so, es lag also nicht an der verkehrten Dusche.
Nach dem Frühstück kam die gute Frau an und entschuldigte sich bei uns des Zimmers wegen, es hatte eben eine Verwechslung gegeben und so begleitete sie uns zu unserem eigentlichen kleinen Reich.
Ja das war ein Unterschied. Das neue Zimmer das wir auch eigentlich in der ersten Nacht hätten haben sollen war schön. Vor allem das Bad fand ich Klasse. Wie gut das wir mit dem Duschen noch gewartet hatte, in einem Mamorbad mit richtiger Dusche ohne klettern zu müssen lässt es sich viel angenehmer duschen.
Es gab noch ein paar kleinere Punkte, diese hielten uns dann noch auf, was aber an sich auch nichts schlimmes war für mich. Ich habe die ganze Zeit über genossen, selbst das schmuddelige Zimmer. Schließlich hatte es mich zum lachen gebracht.
Dann konnte unsere Berlin-Tour weiter gehen. Wir wollten ins Neue Museum und machten uns auf dem Weg. Vor dem Zeughaus stellten wir das Auto ab, der Standort ist uns von einem Taxifahrer empfohlen worden und es stimmte, dort war noch ein kleiner Platz frei.
Wir schauten uns dann vorher noch die Humboldt-Universität von Außen an und machten viele Fotos. Irgendwie kam ich mir dabei schon etwas merkwürdig vor, ich konnte nicht genug vom Knipsen kriegen. Jetzt bin ich aber froh das es so war. Ich hatte vor allem und das muss ich immer wieder betonen auch die nötige Zeit und Ruhe mir alles anzusehen und gleichzeitig noch Fotos zu machen.
Ich muss mich immer wieder an meine Rom-Tour erinnern und dabei werde ich immer ein klein wenig traurig. Das waren in Rom auch drei Tage und die waren so voll gestopft das wir noch nicht einmal Zeit hatten den Trevibrunnen uns richtig anzusehen. Na gut, dort standen viele Touristen und ich kann mir denken das die anderen darauf dann keine Lust hatten, aber einmal richtig nahe heran gehen wollen hätte ich schon.
In Berlin war es eben anders, Zeit genug und wenn ich mehr Zeit hätte haben wollen, so hätte ich diese auch bekommen. Es war entspannend und schön.
Wir gingen dann weiter, erst wollten wir über eine Brücke direkt an der Straße gehen (fragt mich nicht wie die hieß) aber dann sahen wir einen kleinen Künstlermarkt und flanierten den entlang. Dort gab es wunderschöne Dinge zu sehen.
Über die Nächste Brücke sahen wir schon den Ticket-Schalter. Ein Container an dem „Zeitticket“ dran stand. Was auch immer das darstellen sollte. Da das „Neue Museum“ dort angeschlagen war, Stellte sich Rolf in die lange Schlange. Ein Paar aufgeregte Stimmen surrten uns um die Ohren bis wir begriffen was die meinten. Zeitfenster-Ticket bedeutet du darfst nicht kommen wann du möchtest sondern hast ein gewisses Zeitfenster. An diesem Tag war das nächste Zeitfenster 17:30 und um 19 Uhr wurde das Museum geschlossen. Das wäre mir zu kurz gewesen. Samstag waren die letzten Zeitfenster-Tickets für 14 Uhr noch zu haben, 20 Stück um genau zu sein, also auch nicht mehr die Menge. Davon ergatterten wir dann zwei.
Nun war unsere Planung über den Haufen geworfen, wobei ich dazu sagen muss das wir eh schon spät dran waren und der Tag so schön sonnig war. Den in einem Museum verbringen wäre schade gewesen. Es sollte sich sogar herausstellen das es ein Glückstreffer war aber dazu in dem dritten Bericht.
Wir gingen dann weiter zum Dom ein wenig spazieren und Rolf kam auf die Idee mit einem Boot das bald abfahren würde über die Spree zu fahren. Eine Zwei Stunden Rundfahrt sozusagen. Alles Klar. Nica geht an Board. Oh je! Alles Wasser in dem man nicht stehen kann ist für mich etwas schwieriger. Wobei ich fand das ich mich gut machte. Ich glaube da kann ich froh sein das ich damals auf der Mosel-Tour schon geübt hatte.
Also Nica mit aufs Boot und ab nach Oben an die Frische Luft. Von dort aus konnte man am besten gucken und auch fotografieren. Beim Dom Gestartet ging die Fahrt weiter unter die Friedrichsbrücke hindurch an vielen schönen Gebäuden vorbei, aber auch Ruinen. Dann zur Mühlendamm-Schleuse wo es kräftig am schaukeln war, da bekam ich doch ein wenig Angst aber die legte sich schnell wieder. Je länger ich auf dem Boot war, desto mutiger wurde ich auch.
Es war eine Sehr schöne Fahrt wir konnten den Gebäudekomplex des Märkischen Museums sehen, die Molecule Man Statue unter die die Oberbaumbrücke, die die Berliner Stadtteile Kreuzberg und Friedrichshain miteinander verbindet hindurch und vieles mehr. Als das Boot dann das erste mal wendete, gingen wir nach Unten. Wir wärmten uns dort auf. Während der gesamten Fahrt gab es auch Kaffee und Cola.
Dann fuhren wir noch die andere Seite hoch, an der Museumsinsel und dem Reichstag vorbei unter die Moltkebrücke vorm Berliner Hauptbahnhof hindurch. Danach wurde auch fast schon wieder gewendet. Aber so viel hätten wir von Berlin nicht sehen können wenn wir diese Tour nicht gemacht hätten ich bin sehr froh darüber, es war zwar doch sehr kalt aber wunderschön. Was ich auch lustig fand, die Brücken waren sehr niedrig. Teilweise durfte man nicht aufstehen und musste sich ducken.
Nach der Tour war ich echt Froh wieder festen Boden unter meinen Füßen zu haben. Das tat richtig gut, so ein Boot wackelt doch ganz schön! Danach haben wir uns den Dom noch einmal vorgenommen von einer anderen Ansicht wir musste ja den Weg zum Auto zurück. Es gab wieder schöne Bilder.
Nach der Bootsfahrt hatten wir dann Hunger und fuhren die Strecke zurück die wir zum Hotel auch fahren mussten, unterwegs hielten wir dann irgendwo an und kehrten dort ein. Ganz typisch in Berlin essen wollten wir, nicht diese Ketten. Und das war es wohl auch. Vielleicht etwas ungewöhnlich und sehr ruhig aber es hat geschmeckt.
Was ich besonders bemerkenswert fand war, das die Bedienung sich darum bemühte mir bei der Auswahl des Gerichtes zu helfen. Denn ich muss beim Essen auf so einiges achten und da ist so eine Beratung sehr nützlich. Es hat geschmeckt und ich habe es gut vertragen. Das ist doch super.
Der zweite Abend war ein ruhiger Abend, wir waren schon sehr Früh dann auf dem Zimmer guckten noch TV oder lasen und schliefen auch sehr schnell ein. Was ich an dem neuen Zimmer ein wenig zu bemängeln hatte war die riesige Besucher ritze. Richtig kuscheln konnte man auf dem Bett nicht es waren eher zwei einzelne Betten so nah wie möglich aneinander geschoben. Ich glaube ich war ganz schön müde, ich schlief leicht unruhig aber auch nur ganz leicht. Es ist eben nicht das bekannte Bett sondern war ein anderes. Gutes Nächtle sagte ich und die Döppen waren zu.