Der nächste Morgen war sehr müde, wir haben lange geschlafen und alles mit der Ruhe angehen lassen. Dann zum Frühstück herüber gelatscht, zusammen gequetscht unter einem Schirm, selbst die Pferde standen nicht draußen. Wie gut das Rolf den Schirm mit hatte!
Dann haben wir es uns noch weiter auf dem Zimmer bequem gemacht. Es lag so auch noch nichts an und das Zeitfenster für unseren Museumsbesuch war um 14 Uhr. Der Regen hatte auch nicht aufgehört und so waren wir ganz Froh das wir uns das neue Museum nicht am Tag vorher schon angeschaut hatten. Es passte alles irgendwie perfekt.
Die Schlange vor dem neuen Museum erschien uns im ersten Moment sehr lang, da aber alle ihre Tickets schon hatten und diese nur noch eingescannt wurden ging das wie am Laufband sehr schnell.
Vorne gab es die Audio-Geräte das nutzen der Dinger war im Preis enthalten und warum nicht dachten wir uns. Wobei man durch das lesen und dem gesprochen Text teilweise mit Informationen erschlagen wurde. Es war zu viel auf einmal.
Wir gehörten wohl zu der Gruppe Museumsbesucher, die die Security nicht so sehr leiden konnte. Ständig wurden wir irgendwie angesprochen. Am lustigsten fand ich die Bemerkung: „Ziehen sie bitte ihre Jacke wieder an.“ Belustigend fand ich diese Bemerkung weil mir der Sinn darin entgangen war.
Hätte es Gegenstände in dem Museum gegeben die man damit hätte um schmeißen können, ok. Dann hätte ich es verstehen können aber die meisten Stücke waren in schweren Glasvitrinen oder aber die waren so stark verschraubt das nicht mal wenn man mich dagegen geschubst hätte diese Umfallen würden. Der einzige Grund den ich dafür sehen konnte war, die Garderobe die sie Anboten kostete auch Geld. Und wenn jemand die Jacke um den Arm hat, könnte er diese doch besser in die Garderobe abgeben oder? Aber was solls. So hatten die Leute wenigstens ein bisschen etwas zu tun, denn die sahen so gelangweilt aus.
Die einzelnen Ausstellungsstücke waren schon Beeindruckend. So ist es ja nicht. Diverse Stücke sind uns aufgefallen aber zeitlich einsortiert war gar nichts davon. Bunt durcheinander stand mal hier und mal dort eine Abbildung eines Ägypters, Echnaton oder eine Statue eines anderen Königs bzw. einer anderen Königin.. Der Grüne Kopf war eines der interessanten Ausstellungsstücke.
Von den Räumen fiel uns als erstes die Decke des Mythologischen Saals auf. Eine wunderschöne Deckenbemalung. In diesem Raum befanden sich auch ein Paar sehr gut erhaltene Stücke wie ein Pfeilerfragment König Sethos vor dem Gott Osiris.
Schade fand ich das die Nofretete im Nordkuppelsaal stand einem wunderschönen Raum dessen Wandgemälde unter der Decke kaum zu erkennen waren. Da sie nicht beleuchtet wurden. Ich nehme an das die Nofrete nicht so viel Licht vertragen konnte.
Den Niobidensaal fand ich persönlich besonders schön. Man kann diesen Saal durch zwei sich gegenüber liegenden Portale Betreten die eingefasst wurden von jeweils einer Statue links und einer rechts. Wenn man die Decke betrachtete konnte man zehn mit vergoldeten Zinkgussteilen verzierte Bogensehnenträger sehen. Und an den oberen Wandzonen erzählen 21 Wandgemälde in viereckigen, acht eckigen oder runden vergoldeten Rahmen antike Sagen. Es war schon ein sehr schönes Gefühl dort in dem Raum zu stehen. Wenn ich zur Decke schaute die Augen kurz schloss und dann wieder Öffnete kam ich mir für einen kleinen Moment in eine andere Zeit versetzt vor. Man verlor sich sehr schnell in den wunderschönen Räumlichkeiten wie z.B. der römische Saal mit seinen Wandgemälden (Kaiserpalästen).
Auch wenn alles wunderschön gewesen ist, wir waren froh als wir das Museum verlassen haben. Die Luft in diesen Räumlichkeiten stand. Das bleibt nicht aus. Hinterher hatte ich ein wenig Kopfweh.
Nach dem Museum war es schon etwas später und so ein leichtes Hungergefühl überkam uns. Wir kehrten in das Block House ein, eine Steakhouse Kette. Das Essen schmeckte zwar aber ich finde es immer komisch wenn Steak-Häuser keine richtige Steaksouse haben sondern nur die mit Weizen verdickte Pampe. Vielleicht schmeckt die Souce. Das kann ich nicht sagen aber die hatten noch nicht einmal normalen Ketchup oder so etwas in der Art da. Sodass ich eigentlich alles hätte Trocken essen müssen. Zum Glück gab es Senf. Aber das ist eben das Problem mit meiner Ernährung. Da kann ich denen keine Vorwurf machen oder?
Gut gestärkt durch das Essen ging es weiter zum Hotelzimmer. Alles sacken lassen und Beine hoch. Ein wenig ausruhen bevor wir uns für den Abend fertig machen konnten.
Der Abend sollte dann eigentlich mit einer Gothic Party organisiert von Blütenrausch enden. Das gestaltete sich erst einmal schon etwas schwieriger. Den Laden zu finden war eine Sache für sich. Die Straße hatten wir Navi sei Dank schnell gefunden aber wo war der Eingang? Vor dem Laden Stand ein großer Müllcontainer und der Eingang bestand aus einer in die Wand gehauenen öffnung mit Metalltür. Nicht gerade sehr einladend.
Eingelassen wurden wir auch noch nicht, obwohl laut Einladungen die überall wohl verteilt worden waren schon geöffnet hätte sein müssen und es war verdammt kalt. Ohne Kasse aber kein Einlass. Nach einer Weile dann klappte es noch obwohl wir kurz davor waren wieder zu gehen.
Interessant war der „Schuppen“ von seiner Aufmachung her. Es sah von außen so aus wie eine Zugemauerte Brücke in der diese besagte Metalltür war und wirkte nicht einladend. Drinnen wirkte alles durch dem Rotlicht das uns überall entgegenkam merkwürdig. Die Düstere Stimmung die es erzeugte war ok. Sitzgelegenheiten gab es sehr viele. Teils sogar Ledersofas wobei wir skeptisch waren, ob die Dinger auch wirklich sauber waren und nicht etwa klebten, wer weiß wer oder was darauf alle gesessen hatte?
Still beobachte ich die Menschen die nun herein kamen und ich muss gestehen. Wenn ich diese Party nun mit dem Eisenlager oder der GIP vergleiche kann ich mit ruhigem gewissen sagen, wir können auf unsere Partys echt stolz sein und vor allem auf unsere Partybesucher die sich zum einen weit aus besser Kleiden und auch besser tanzen.
Die Musik war schön, in dem Laden für mich, da ich fuhr auch das einzige wirklich schöne an dem Ding. Die Cola schmeckte wie mit Wasser verdünnt. Hinzu kam das es ein Raucherclub war. Nicht das ich etwas gegen rauchen habe. Ich bin zwar selbst Nichtraucherin aber mich stört es nicht wenn andere in meiner Gegenwart rauchen. Aber in einem Raucherclub ohne Abzug, in dem dann auch noch Räucherstäbchen entzündet wurden und mit der Nebelmaschine Großzügig umgegangen wurde muss es irgendwann für die Augen auch unerträglich werden. Hinterher waren wir Räucherfleisch.
Am schlimmsten aber waren die WC's. Denn es gingen Männlein wie Weiblein wenn sie ein richtiges WC benutzen wollten auf das gleiche. Aber nicht nur das. Um in einen hinteren Raum zu gelangen kam man an so eine Art Theke vorbei. Was ich im ersten Moment nicht wusste war, das war keine direkte Theke. Dahinter waren nämlich nur Männer zu finden. Denn an der Wand die man vom Gang aus erst erkennen konnten wenn man wie Frau auf WC musste hingen zwei Pissuars. Irgendwie hatte das alles etwas ekeliges an sich. Wir ließen den Laden auch nach einer Weile hinter uns. Es war interessant es gesehen zu haben. Wie schon gesagt die Party war zwar ganz nett aber die Location in meinen Augen nur schrecklich ekelig.
Als zweite Wahl hatten wir eine Party im K17. Da kam meine erste Fahrt in Berlin zustande. Nachts durch Berlin mit dem Auto, von einem Club zum anderen. Und das ich! Ein Parkplatz beim K17 finden war nicht das leichteste aber wenn man etwas dreist ist klappt das schon. Im K17 selber war es auch schmuddelig aber wenigstens gab es genügend WC's und das auch für Männlein und Weiblein getrennt. Das ist angenehmer. Wobei ich dazu sagen muss das die Wände aus Sperrholz im Notfall nicht viel ausgehalten hätten.
An der WC Wand stand dann eine Warnung die in etwa so lautete: „Bitte achten sie auf ihre Getränke und ihre Freunde. Es sind leider immer noch Ko-Tropfen in Umlauf. Solltet ihr etwas Beobachten gebt bitte sofort einem der Security oder Angestellten Bescheid.“ Wort wörtlich konnte ich es mir nicht merken aber vom Inhalt her passt das.
Geraucht wurde im Innenhof, dort gab es auch eine Theke, Musik und der gleichen aber eben an der frischen Luft. Was nicht heißen sollte das es im Laden bessere Luft gab.
Was ich schöner fand an dem Laden war, das die Tanzfläche mehr zum Tanzen einlud und wir uns auch wagten. Es war schon ein etwas besseres Feeling. Aus haltbar würde ich es nennen. Aber gut Tanzen und Stylen sieht eben immer noch anders aus. Und damit denke ich gerade wieder an die GIP oder ans Eisenlager.
Später fuhr ich uns dann zurück zum Hotel Gott sei dank funktionierte das Navi, gegen Mittag hatte es ein Paar Aussetzer und das machte echt ein wenig bammel. Ohne Navi ist man meist heutzutage in einer fremden Stadt aufgeschmissen.
Im Hotelzimmer angekommen nur noch rauf aufs Bett und Beine hoch. Gute Nacht dann mal, der nächste Tag sollte länger werden als gedacht...