Drei unterschiedliche Tage

Donnerstag in der Frühe fing es an. Der Magen zog sich auf eine Art zusammen wie man es nicht beschreiben kann. Aber in solchen Dingen bin ich manches mal dumm. Ich wollte nicht schon wieder eines der „Pillchen“ schlucken, ich dachte, es würde so wieder vergehen. Ausgehalten habe ich es zwei Stunden lang danach war ich so verwirrt und teils auch kraftlos, das ich nicht mehr wusste was ich machen sollte. Schmerzen allein auszuhalten war ich in Xanten schon gewohnt hier hatte ich bislang angerufen und es war jemand da und das tat wahnsinnig gut nicht allein zu sein. Um diese Uhrzeit aber wollte ich es nicht. Ich möchte keine Belastung sein. Werde in der Beziehung leider immer zu einer.

Das Angebot aber stand und so war ich nicht mehr allein, der Weg führte direkt zum Krankenhaus in dem ich erst einmal ein schmerzlinderndes Mittel nach ein paar kleineren Untersuchungen erhielt. Ich bin so glücklich das ich nicht alleine damit war. Denn wäre ich allein gewesen hätte ich mich wahrscheinlich selbst weiter gequält. Wie ich eben so bin.

Am Nachmittag war ich schon wieder fit, aber sie wollten mich nicht gehen lassen. Dort kannte man mich noch nicht und eine Spiegelung des Magens sollte am nächsten Morgen stattfinden und danach sollte entschieden werden ob ich wirklich wieder fit bin oder nicht. Aber was hätten sie schon feststellen können außer das, was bislang schon festgestellt worden war?

Die Nacht war eine Katastrophe in der klein Katastrophe für mich. Krankenhäuser sind für mich kein sicherer Ort. Ich fühle mich dort hilflos und es zieht mich raus. Ich möchte nicht mehr über diese Nacht nachdenken denn das wäre nicht gut. Es reicht sie einmal erlebt zu haben. Sie erinnerte irgendwie an das Schlimmste und das mag ich noch wieder verstecken damit es mich nicht dazu bringt zu weinen. Denn Tränen mag ich nicht, ich will viel lieber Lachen!

So gegen 7:30 wurde ich dann zur Spiegelung geschoben. Ziemlich Spät wachte ich wieder auf und als ich dann nach Hause bereit durch die Gänge wanderte merkte ich, das die Pflegerinnen und Pfleger nach mir tuschelten. Das nervte total also fragte ich direkt was denn los sei. Ein Pfleger klärte mich auf das ich wohl während der Narkose Terror gemacht habe. Hihi. Das würde auch erklären warum ich so lange geschlafen habe obwohl meine Zimmernachbarin sagte ich sei schon lange wieder da gewesen. Die haben mir dann wohl doch die volle Dröhnung verpasst. Grins. Terrornica im Krankenhaus. Also alles wie immer.

Festgestellt haben sie nur das, was vor gut 2-3 Jahren schon festgestellt worden war. Man kann es nicht ändern es wird so sein! Eventuell darf ich bald wieder normalen Käse zu mir nehmen solle das sogar ausprobieren aber versprechen konnten sie mir nichts. Die Magenkrämpfe und der Kram wird aber wohl ein Leben lang bleiben. Wenn die nicht schnell etwas dagegen finden. Ganz ehrlich was anderes hatte ich an sich auch nicht erwartet. Wäre zu schön gewesen um wahr zu sein!

Nun gegen Mittag konnte ich dann abgeholt werden und das erste was mein Magen wollte war etwas zu futtern. Lach. Hab ja auch wieder 3 kg in der kurzen Zeit verloren. Man glaubt es kaum. Das geht so schnell! Mein Freund war einfach nur spitze und ich weiß das es ihm sicherlich keine Freude bereitet und eher nervig ist das ich so häufig krank bin aber ich bin ihm so dankbar das er es mit mir aushält und so gut zu mir ist. Das mir dabei einfach immer wieder die Worte fehlen. Ich selbst würde es wahrscheinlich nicht lange mit mir aushalten. Da braucht man schon viel Stärke für. Und vor allem gute Nerven. Ich bemühe mich aber das es besser wird. Und hin und wieder ist auch ein Lichtblick in Sichtweite.

Abends wollte ich dann zur Probe. Die ist mir wichtig. Ich weiß, so etwas ist anstrengend aber für meine Psyche war es das Beste was ich machen konnte. Wenn ich singe habe ich mich schon immer freier gefühlt und so war es auch diesmal. Auch sind die Bandmitglieder super nette Menschen die etwas von Musik verstehen und ähnlich denken in der Beziehung wie ich. Nicht immer, aber das wäre ja auch langweilig.

Fürs selbst hinfahren war ich noch zu schwach. Das Rollerbiest wiegt ja so einiges. Und so war meine gute Freundin total genial und hat mich dort hin gefahren zurück musste ich dann meinen Freund bitten und irgendwie viel es mir ein klein wenig schwer. Er macht so viel für mich und ich befürchte das es ihm irgendwann zu viel ist, wie ich es schon einmal erlebt habe und damals tat es sehr weh. Wir waren an sich schon spät dran und ich dachte oh scheiße noch keiner da, hoffentlich fällt sie nun nicht auch noch aus, aber da kam der erste schon um die Ecke und bald konnte es losgehen.

Für mich ist es Neuland in einer solchen Band zu singen und man merkt es an der Stimme das sie noch zitterig ist, also unsicher. Von Probe zu Probe wird es aber besser. Wir hatten auch viel zu lachen.

Am meisten freut mich, das mein Freund mit dem abgemacht war das er mich abholt früher da war und noch ein wenig zuhörte. Seine Meinung fand ich sehr interessant da er in dem Sinne ein Außen stehender ist und ich finde es immer wichtig auch auf solche Meinungen einzugehen. Denn an Kritik, sei sie nun positiv oder negativ kann man lernen. Man muss nicht immer alles aufnehmen aber es kann sehr hilfreich sein.

Es freute mich sehr das es ihm auch gefallen hat. Wer würde sich da nicht freuen? Es tat einfach nur gut, die ganze Probe war ein voller Erfolg für mich auch wenn ich mehrere Patzer hatte aber so lang proben wir nun auch wieder nicht.

Nach der Probe gab es dann einen gemütlichen TV Abschluss und eine wirklich richtig erholsamen Nacht ganz ohne Alpträume und allem. Das war einfach nur genial. Es kommt jetzt häufiger vor das die Träume so schwach geworden sind, das ich anderen Tags schon nichts mehr davon weiß. Das ist ein gutes Zeichen. Aber man muss dazu sagen, ich arbeite ja auch wieder hart an mir. Und gerade dieses Thema ist für mich nicht einfach. Aber man sieht es wird besser und irgendwann werden die nur noch alle Jubeljahre auftauchen. Ich fühle mich anderen Tag auch viel entspannter und richtig erholt.

Nach einem schönen Rundgang mit Purzel am anderen Morgen und einer richtig schönen warmen Dusche, fuhren meine Freundin und ich einen großen Hund besuchen, ich habe ihn als kleinen Welpen kennen gelernt den Lucas und der ist jetzt schon ein Riese. Wow, er wird noch größer! Aber seine Tolpatschigkeit hat er noch. Total schnuffig, aber die ganze Aktion war auch noch sehr anstrengend. Ich war froh noch ein bisschen ruhen zu können bevor ich mich in mein wunderschönes schwarzes Samtkleid steckte und wir zu einem wundervollen Mittelaltermarkt fuhren.

Ich war noch nie auf seinem solch großem Mittelaltermarkt bzw. Festival und es hat mir komplett gut gefallen. Mit allem was dazu gehörte. Irgendwie musste ich aber schmunzeln als man uns drei für eine kleine Family hielt. Aber schmunzeln im schönem Sinn. Es passte eben so gut wie alles. Die Kleine hatte zwischendurch ein Paar kleine Zicken wie Kinder nun einmal so sind. Hat mich irgendwie an meinem Patenkind erinnert, ich weiß nicht was sie genau hatte. Aber ich hatte auch gehofft das es mehr für Kinder dort gab. Im Internet stand viel interessantes für Kinder aber gesehen hatte man nicht wirklich viel. Für sie war es anfangs wohl eher langweilig und anstrengend. Das finde ich sehr schade.

Am Ende hat es ihr aber auch Freude bereitet und das fand ich sehr wichtig. Das war sehr schön, da ich sie nun auch einmal anders erlebt habe wie bisher. Es ist ja für mich auch neu, der Umgang mit ihr. Wenn ein Kind dabei ist, sollte es auch Spaß haben und das haben wir ganz gut hin bekommen finde ich. Zwischendurch habe ich mit ihr ein bisschen herum gealbert das hilft am besten gegen schlechte Laune oder langeweile.

Mit dem großen Krieger, der kleinen wunderschönen Prinzessin in ihrem neuen Kleidchen mit dem langem blonden Haar, konnte ich mich auch nur wohl und sicher fühlen. Es hätte glaube ich gar nicht anders sein können. Später am Abend mussten wir einen Spaziergang durch den dunklen Park zum Auto machen. Der Mond strahlte uns an und die Sterne spiegelten sich in dem tiefschwarz schimmernden See an dem wir vorbei liefen. Ein wunderschöner Tag ging zu Ende.

Und ich hoffe das noch viele solch schöne Tage folgen werden.



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