Es ist schon lange her, da gab es eine Zeit an die ich ungern zurück denke und ich versuche sie auch Teils aus meinem Leben zu verbannen. Obwohl gerade diese, mir so unbeliebte, Zeit mich geprägt hat fürs ganze Leben. So wie es Zeiten, egal ob negativ oder positiv, immer tun werden. Nur das Negative bleibt meist länger im Gedächtnis, wenn es denn überwiegt.
Ich wurde von irgend Jemanden, ich sage euch das es eine Person vom Fach war, einmal gefragt warum ich bei all dem was ich erlebte noch nicht versucht habe mich selbst umzubringen, noch nicht in die Drogenabhängigkeit geraten bin oder in die Alkoholabhängigkeit. Und soll ich euch etwas sagen, damals wusste ich keine Antwort auf diese Frage.
Heute kenne ich sie, denn ich weiß auf Regen folgt immer wieder Sonnenschein und jeder kleine Moment der Freude kann einen großen Teil des Negativen winzig erscheinen lassen. Man muss es nur richtig sehen. Die Antwort ist ganz einfach: Ich will leben und genießen!
Doch manches mal fällt selbst mir das schwer. Dann zum Beispiel wenn man direkt an die Vergangenheit erinnert wird. Sei es durch Personen, Bilder, Gespräche. Dann fällt auch mir es schwer, und ich verweile ein wenig in Trauer oder Ängste, so wie ich es jetzt wohl gerade eben tue. Da nützt mir auch der schönste Sonnenschein nichts, denn die Tränen fallen einfach so hernieder. Dagegen bin ich so gut wie machtlos.
Mich den Tränen aber hingeben möchte ich auch nicht. Denn würde ich dann nicht noch weiter in diese Tiefe fallen? Also versuche ich durch fröhliche heitere Musik mich auf andere Gedanken zu bringen, Telefoniere oder versuche irgendwie unter die Leute zu kommen. Was merkwürdiger Weise gerade in solchen Momenten dann wieder sehr schwer ist. Denn, wer will schon mit Jemanden Reden, der gerade eben über lang Vergangenes weint? Gerade in der heutigen Zeit ist so etwas besonders schwierig.
So versuche ich meinen Blick nun auf die von mir so geliebte Natur zu wenden, die Sonne die heute seit Tagen das erste mal wieder richtig wärme mit sich trägt, das frisch duftende Gras auf den Feldern, die vor Frühlingslaune zwitschernden Vögel, die kleinen weißen Wölkchen die sich langsam über den Himmel schieben, Mein Hund der schnarchend auf der Decke vor sich hin träumt und sogar das rascheln der frischen Grünen Blätter an den Bäumen.
All das ist bewundernswert und schön und doch erscheint nur ein kleines Lächeln auf meinem Gesicht. Doch dieses kleine Lächeln wird bald schon wieder mein ganzes innerstes erreichen und allein dieser Gedanke nimmt mir schon einen kleinen Teil der Angst.
Jetzt könnten die Fragen aufkommen was denn alles so schlimm gewesen ist in meiner Vergangenheit. Doch auf die Fragen würde ich nur kurz und knapp oder gar nicht Antworten. Denn wisst ihr, ich möchte mich nicht länger damit beschäftigen. Warum auch? Ich kann die Vergangenheit nicht ändern. Ich überlege mir zwar, ob ich mit meinem heutigen Wissen in meinem Leben etwas anders machen würde, wenn ich die Zeit noch einmal zurück drehen könnte. Und sicherlich gäbe es da ein Paar stellen an denen ich eventuell eine Wahl, eine andere Möglichkeit gehabt hätte aber ganz ehrlich, wer weiß schon wie es dann weiter gegangen wäre? Vielleicht wäre es dann ja noch schlimmer gekommen als es eh schon war?
Was meint ihr? Würdet ihr etwas in eurem Leben ändern, wenn ihr an der Zeit drehen könntet und dabei das heutige Wissen behalten hättet?
Nein ganz ehrlich ich blicke lieber nach vorne, freue mich über das was ich bislang aus all dem Mist gemacht habe und wisst ihr was, ich glaube ich kann darauf sogar sehr stolz sein. Auch wenn manche das nicht so denken.
Manches mal aber wende ich den Blick auch auf ganz anders Sachen, aber diese jetzt in diesem Artikel namentlich zu erwähnen wäre doch sicherlich zu schockierend. Wobei das nicht für mich selbst gilt, denn ich denke da jetzt gerade dran. Wer aber neugierig ist sollte sich mein Profil doch einmal genauer anschauen. Ich könnte auch die Stichwörter Dienstag oder Katzen geben, wer mich kennt weiß dann meist schon bescheid. *schmunezl*
So und nun geht es mir wieder gut. Und keine Bange das ist wirklich so. Lach. Mein Hund ist auch aufgewacht, die Haare sind fast trocken vom Duschen und so werde ich gleich dem Vogelgesang folgen hinaus in die Natur.
Ich lebe, genieße und lerne. Was will ich mehr?
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