Die Sonne ist gerade aufgegangen und malt den Himmel noch in den leuchtendsten Farben an. Die ersten Tiere erwachen zum Leben und Hummeln sind schon fleißig dabei von einer Blume Blüte zur anderen zu fliegen.
Eine von Ihnen ist besonders hartnäckig. Wird doch die Blume auf der sie gerade saß von einem für sie riesigen schwarzem Etwas auf vier Beinen grob umgestoßen, sodass sie von dieser herunter fiel. Sie fliegt wieder auf, und setzt sich vor dem schwarzem Etwas auf eine andere Blüte, die dummer Weise wieder umgestoßen wird. Der schwarze Vierbeiner, der die Hummel gar nicht erst beachtet läuft weiter, mit der Schnauze nach unten über den Feldwegrand. Immer weiter. Die Hummel von einer umgestoßenen Blüte herunterfallend zur nächsten. Nicht aufgebend. Bis das schwarze Monster die Feldwegseite wechselt. Nun hat sie wieder ihre Ruhe.
Weiter geht es den Weg entlang für den Vierbeiner der immer noch die Nase tief unten auf der Erde hält. Entlang an den Kornblumen, den Feldern die noch in einem saftigen Grün sich hin und her bewegen und an den Tieren die auf diesen Feldern leben.
Zwei Gänse fliegen laut schnatternd vorbei. Hin und wieder ziehen sie auch Kreise über die Landschaft aber dennoch halten sie sich an ihre Flugrichtung. Andere Vögel tun es Ihnen nach. Was auffällig dabei ist, es sind keine größeren Gruppen wie zum Herbst sondern meist Pärchen.
Auf dem Feldweg rennt einer um sein Leben. Er läuft und läuft und läuft und läuft und scheint obwohl so schnell rennend wie seine Beine ihn tragen können langsamer zu sein als der schwarze Vierbeiner der sich auf seine Fährte heftet. Die Nase gen Käfer tapst er hinter dem rennenden her. Schön langsam, Schritt für Schritt.
Wenn ich mir den Käfer genauer betrachte und ich vermute mein Hund hat es ebenso getan, sieht dieser fast so aus wie die Käfer, die sich zu einer bestimmten Jahreszeit zum sterben bei mir in den Flur legen. Diese, die wenn man versehentlich auf ihnen tritt laut knacken. Wenn ihr mich fragt, ein sehr ekelerregendes Geräusch. Daher vermeide ich es auch immer.
Nun jetzt war der Käfer weit von meiner Haustüre, unter die diese Käfer hindurch schlüpfen, entfernt. Aber der Hund dafür umso näher. Doch er schaut dem um sein Leben rennenden Käfer nur hinterher. Jagd ihm Angst ein?
Das mein Hund kein echtes Interesse an dem Käfer hat ist mir bekannt, denn sonst hätte er sich auch schon längst mit den noch lebenden Käfer in meinem Flur amüsiert. Was hat der Käfer dann an sich? Der Käfer rennend der Hund ganz langsam. So geht es eine ganze Weile bis der Käfer mit einem mal eine Kurve nimmt und in dem nächste Kornfeld verschwindet. Einfach so. Der Hund schaut auf, geht aber nicht hinterher, das Kornfeld mag er nicht besonders gerne, das scheint im Fell zu kratzen. Keine Ahnung ist eine Vermutung von mir weil er sonst nicht vor solchen Dingen halt macht.
Da wir an dieser Stelle stehen geblieben sind, wundert es mich nicht das der Käfer wie aus dem Nichts wieder aus dem Feld auftaucht und direkt vor der Nase meines Hundes stehen bleibt. Sich es dort bequem macht und ganz still steht wie als würde er abwarten was passiert. Der Hund ziemlich verdutzt schaut mich fragend an. So als wolle er sagen: Was nun?
Ja, das hat mich auch gewundert und die gleiche Frage stellte ich mir auch. Aber der Käfer scheint zu wissen das er dem Hunde nicht schmeckt. Denn er geht nicht weiter. Aus dem Feld kommt noch etwas hervor gekrabbelt. Mit ihren langen Beinen scheint Thekla die Jagd auf schwarze Käfer machen zu wollen. Doch diese eine hat das große Pech das Spinnen gegenüber Käfer bei meinem Hund stark benachteiligt sind.
Spinnen sind interessant! Darauf kann man kauen wie mit einem Kaugummi. Also wandert die Hundenase in Richtung Spinne, die Schnauze nimmt sie auf und weg ist sie. Ein Paar mal gekaut dann ausgespuckt. Zerdetscht aber noch lebend versucht sich das Arme Tier davon zu schleichen. Der Käfer regt sich nicht.
Erneut wird die Spinne, bei ihrem Versuch davon zu kommen mit der Schnauze aufgenommen und es wird gekaut. Wieder wird sie ausgespuckt und genau von den braunen Hundeaugen betrachtet. Nein, nun zeigt sie keine Regung mehr. Hätte mich aber auch gewundert die Beine waren total quer und der Körper des armen kleinen Lebewesens sah etwas zermalmt aus.
Der Käfer scheint sich zu freuen, wandert er doch wieder in das Feld hinein. Ob er gewusst hat das mein Hund auf Spinnenkaugummi steht?