So langsam sollte es ja mit den merkwürdigen Verhaltensweisen der Tierwelt reichen aber nein, sie lassen sich jeden Tag aufs neue etwas für mich einfallen. Für einige mag es uninteressant sein, weil sei mit der Natur und der Tierwelt nicht so viel Anfangen können aber vielleicht sollten sie doch einmal einen Blick auf die kleineren Dinge im Leben werfen. Es könnte ihren Geist befreien.
Der Hundewecker jammert heute morgen schon extrem stark als ich endlich aufwache und die noch müden Augen öffne. Schnell aus dem großen warmen Bett geschlüpft und rein ins Vergnügen. Den kleinen jammernden Vierbeiner an die Leine genommen und auf geht es.
Der Blick gen Himmel sagt mir, es wird heute ein mittelmäßiger Tag. Mein Blick bleibt an den Himmel gefesselt. Über mir mit großen weiten Schwingen kreist ein Greifvogel und übt seinen Sturzflug. Erst holt er kräftig Schwung und fliegt weit nach oben. Dann dreht er ein Paar Kreise um ganz Plötzlich in die Tiefe zu stürzen. Kurz vorm Erdboden fängt er sich und fliegt wieder mit kräftigen Schwingen nach oben. Und es geht von vorne los. Um ihn herum noch weitere kleinere Vögel die sein Werk zu beobachten scheinen. Es wirkte wie eine Zirkusattraktion, der Greifvogel als Artist und die anderen Vögel die applaudierenden Zuschauer.
Mein schwarzer Hund zieht mich weiter und so wandere ich mit ihm in Richtung Feldweg, den Blick immer wieder zum Himmel gerichtet. Denn es sieht einfach faszinierend aus. Vor allem der Sturzflug.
Dann schaue ich meinen Vierbeiner an, der die Nase platt auf die Erde drückt und mit gedrückter Nase, durch seine Hinterbeine seinen Körper nach vorne zu schieben scheint in schnuppernden Lauf direkt auf einen Maulwurfhügel zu. Oh nein, Jagdfieber!
Ich halte ihn dieses mal davon ab, den gerade frisch aufgehäuften Hügel zu zerstören und den Kopf bis über die Ohren in das Loch zu stecken. Und laufe mit ihm weiter. Etwas mürrisch gehorcht er auf meinen Worten und sucht sich eine neue Fährte.
Während er so auf die Hügellandschaft achtet, wandert mein Blick über die kleine Wiese auf denen sich schon früh am Morgen lustig hin und her fliegend Bienen tummeln auf ihrer Nahrungssuche oder was Bienen auch immer machen. Es ist schon interessant wie sie gezielt auf eine Blüte zusteuern um festzustellen das diese schon belegt ist, um dann weiter zur nächsten zu wechseln. Wenn man ganz leise ist, kann man sie sogar summen hören. Ob sie sich gegenseitig etwas zu erzählen haben?
Hier zieht mich dann mein Vierbeiner weiter und will wieder ins gemütliche Zuhause. Weiß er doch das es nach dem Rundgang immer Frühstück gibt. Also gehen wir wieder in Richtung Heimat, an unseren Schafen vorbei. Doch was ist das?
Mein kleiner Hund, der sich sonst nie an den Schafen störte, stürmt an den Zaun einen kräftigen Laut von sich gebend. Die Schafe zucken zusammen und rasen in gehöriger Panik auf den Zaun zu, donnern mit voller Wucht dagegen, rappeln sich auf und rasen davon. Ziel verfehlt nur wenige cm weiter rechts und sie wären durch die Pforte zum Stall. Aber in ihrer verschreckten wilden Panik haben sie wohl keinen Gedanken daran verschwendet das die Weide in zwei Teile geteilt worden ist und man erst noch durch die geöffnete Pforte muss.
Mir taten die Dummen Schafe doch ein wenig Leid und ich fragte mich was meinen kleinen dazu bewogen hat die großen Tiere derart zu verschrecken. Das macht er sonst eigentlich nicht. Aber vielleicht weil er heute nicht nach Maulwürfen jagen durfte. Dann eben Schafschreck spielen. Schmunzel.
Die Schafe haben sich soweit ich vom Fenster aus beobachten kann sehr gut beruhigt und grasen wieder friedlich vor sich hin. Ab und zu geben sie ein lautes „Böööh bööööh“ von sich aber ansonsten ist alles wieder in Ordnung.
Euch allen einen schönen Tag und lasst euch nicht von den Hunden erschrecken! Genießt lieber die Vögel am Himmel oder die Bienen auf dem Weg von einer Blume zur nächste. Wobei mich das irgendwie an den Ausdruck: „Blümchen und Bienchen“ erinnert. Wie das wohl kann?