Ja heute morgen musste ich wieder erleben das ich mein Haustier nicht ganz begreifen kann.
Es ist wie jeden Morgen, oder besser gesagt: nicht wie jeden Morgen, denn ich wurde schon um 5 Uhr geweckt was definitiv 1 ½ Stunden zu früh ist. Andererseits ist es doch wie jeden Morgen nur die Uhrzeit stimmt nicht so ganz mit dem Überein was ich sonst so mache, aber egal.
Ich mache mich fertig, ziehe die dickere Jacke an, in der ich noch aussehe wie eine unförmige Schneefrau, schnappe mir die Leine und den Hund und mache mich also auf dem Weg.
Wandernd mit dem Hund und stell ich fest das es doch sehr windig ist. Nun ja um diese Uhrzeit darf das auch noch sein. Mein Hund aber meint plötzlich das er doch wieder müde ist. Und will umdrehen. Nichts da, erst jammern und dann kehrt wende? Ne, das gibt es bei mir nicht also da muss er dann durch. Was ihm gar nicht passt aber ich bleibe in diesen Dingen hart, vielleicht war es auch eine kleine Strafe aufgrund der fehlenden Stunde Schlaf.
Wir wandern weiter über den breiten Feldweg hinauf, um die Biege herum, an den schönen Bäumen vorbei zur großen Wiese. Die Wiese, eine aus zu hohem Gras bestehenden Etwas, das nicht umzäunt ist zieht mich immer ein klein bisschen magisch an. Das saftige Gras duftet noch nach der frischen klaren Nacht. Und gibt einem das Gefühl man könnte die ganze Welt umarmen, so friedlich und ruhig.
Aber das ruhige und friedliche ist heute nicht so. Heute herrscht ein Wind über die Wiese, es ist noch der Nachtwind der sich noch nicht ganz verzogen hat und lässt die Blätter der großen Bäume aneinander reiben was einen raschelnden Ton erzeugt. Die Gräser wiegen sich sachte in dem Wind und wechseln somit ihr Farbspiel von hell ins dunkelgrüne und wieder zurück, je nachdem welcher der Grashalme gerade vorne liegt.
Mein Hund ganz beschäftigt hat die Schnauze in einen Maulwurfhügel vergraben und beachtet gar nicht das interessante Farbspiel des frühen Morgens. Die bunten Farben die die aufgehende Sonne am Himmel zeichnet verschwimmen ineinander, leichten Pasteltöne die an ein Violett, Orange und Gelb erinnern. Auch die Wolken die sich so langsam wieder von grau in Farbenfrohe Muster verwandeln werden immer klarer, doch der Wind treibt sie voran.
So will ich gerade meinen Hund von einem weiteren Hügel abholen da rennt er wie von Sinnen selbst davon. Nichts wie ab nach Hause, keine Geduld mehr, um ruhig weiter zu wandern sondern im Hundegalopp in Richtung zu Hause. Ich halte an, drehe noch einmal um und ziehe den Wuffelkopf hinter mir her. Neugierig was ihn so aufschreckte. Ängstlich weigert er sich und so nehme ich, weil ich unbedingt meine Neugierde befriedigen muss, ihn auf dem Arm. Laufe zurück zu dem Letzten Hügel und schaue in das aufgebudelte Etwas.
In dem Loch sitzt mit seinem Stachelball ein kleiner Igel und räkelt sich. Verdutzt schaue ich noch einmal hin und muss doch schmunzel. Mein Hundi aber will reiß aus nehmen und so gewähre ich ihm den Weg nach Hause.
Wobei ich mich über den kleinen schwarzen Vierbeiner doch etwas wundern muss. Sonst wenn er Igel direkt auf dem Weg begegnet machen diese ihm nichts aus. Also ich weiß auch immer noch nicht was genau der Igel und der Hund gemacht habe, aber wenn meine Vermutung stimmt und mein kleiner erst gedacht hat das sei ein Maulwurf, dann tut er mir wirklich Leid.
Das könnte sehr stachlig im Maul gewesen sein...