Gestern Abend war mir so danach, einfach mal nach draußen zu gehen. Nach draußen, genau dort hin, wo der Regen auf die Pflanzenwelt hernieder prasselte.
Es war ungefähr so gegen 19:30, an die genaue Uhrzeit kann ich mich nicht erinnern, dafür habe ich nicht andauernd auf die Uhr geschaut. Aber die Sekunden sind ja auch nicht wirklich interessant. Draußen tobte ein Wind den ich schon so lange vermisst hatte.
Ein Wind der die grünen Bäume kräftig hin und her schwingen ließ, aus denen dann hin und wieder ein kleineres Ästchen auf die Erde gleitete. Dieser kräftige Wind ließ mich meine Jacke schnappen, den Hund an die Leine nehmen und in den Abend hinaus gehen, an die Frische klare Landluft, die mich mit einem stürmischen Getöse empfing.
Die Pflanzen auf den Feldern tanzten im Schwung des Windes hin und her, wie eine Schaukel vor und zurück. Was dem ganzen Anblick etwas wunderschönes verlieh, wenn man natürliche Bewegungen genießt. Meine Haare waren sehr schnell zerzaust, der Wind nahm sie auf, und ließ sie zwischenzeitlich kurz wieder fallen, so als wolle er damit spielen.
Ich stellte mich gegen den Wind sodass sie nach hinten wehten und betrachtete voll Freude das, was sich die Natur an diesem Abend ausgedacht hatte. Überall war es menschenleer nur der Wind war zu vernehmen und die Natur bewegte sich mit dem Windspiel. Die Luft so klar und rein wie immer wenn ein Sturm anwesend ist. Einfach nur genießen!
Ich breitete meine Arme aus, Atmete tief durch und schaute zum Himmel hinauf. Anstelle der sonst so ruhig dahin gleitenden Wölkchen, zogen schwere grau behangene Wolken mit Speed über das Land hinweg. Es schien mir so als, wenn sie noch an Tempo zulegen würden. Sie bildeten Graue Muster, zeichneten Drachen und Blätter, Häuser und Grimassen und waren doch nur Wolken.
Doch mit Fantasie kann man die schönsten Dinge in ihnen entdecken und sie erzählen einem Geschichten man muss nur genau hinsehen. So haben sich Schwertkämpfer um eine schöne Prinzessin gestritten die von einem Drachen entführt wurde, Ein Hund hat eine Frau angepinkelt, wobei er wohl dachte sie wäre ein Laternenphal und eine Katze jagte eine Maus über einen Kiesweg. Mit Fantasie kann man alles sehen.
Doch mich hat es weiter aufs Feld gezogen. So legte ich mich auf das feuchte Acker, streckte Arme und Beine weit von mir und schaute den Wolken zu wie sie weiter über mich tanzten mit einem flotten Schritt.
Langsam aber sicher hüpfte ein winziger Tropfen aus der einen Wolke über mir auf meine Nase und ich musste grinsen. Ein schönes Gefühl. Es wurden mehr und mehr und je mehr tropfen vom Himmel fielen umso fröhlicher wurde mein Gemüt. Ihr mögt es nicht begreifen aber sich einfach fallen zu lassen kann so schön sein, das man rings herum alles vergisst. Jeden Ärger, jede Sorge einfach alles. Man fühlt nur noch und freut sich das ein Tag so schön sein kann.
Ich ließ den Regen über mich fallen. Langsam aber sicher saugte meine Kleidung die Tropfen auf und ich merkte wie das feuchte nun auch meine Haut berührte. Mein Hund wurde unruhig und ich wusste, es war Zeit nach Hause zu gehen. Triefend vor Nässe liefen mein Hund und ich um die Wette, wer als erstes an der Haustüre ist. Natürlich gewann der Kleine.
Daheim zog ich mich schnell um, hing die Nassen Sachen auf und trocknete auch meinen Hund. Danach legte ich mich auf die Couch und schaute Madagascar 2. Ich brauchte etwas ohne viel Sinn und Verstand und da ist so ein Kinderzeichentrickfilm genau das richtige. Wobei ich mich immer Fragen ob ein Kind die derben Scherze die darin verborgen sind überhaupt verstehen kann.
Euch allen einen fröhlichen Tag und lasst die Sonne scheinen.