Dichte Wolken verhindern den Blick auf einen strahlenden Sonnenaufgang. Es ist noch dunkel. Leise ziehen die Schauer über das Land, die Felder gleichen einem Sumpf artigen Gebilde, matschig und kaum zu betreten.
Und doch sieht man wie sie sich auf das Feld zu bewegt. Lächelnd und vor sich hin summend. In der einen Hand die Leine des Hundes haltend und die andere leicht zum Himmel gestreckt.
Warum auch nicht? Ist es doch nur Wasser das vom Himmel kommt. Durchnässt mit Wehenden Haaren schaut sie auf das trübe nass und fühlt sich innerlich wohl. Es ist noch sehr früh. Als sie los gingen war es gerade erst 5 Uhr morgens.
Ihr Blick wandert von der Straße hinüber zum Feldweg der sich über die Felder zieht. Auch dieser Weg wurde vom Nass nicht verschont und lockt mit seinen schlammigen Spuren und Pfützen.
Warum sollte sie vor der Natur halt machen?
Sie ruft ihren Hund und biegt in den Feldweg ein. Nun ist die befestigte Straße zu Ende und der Boden glitscht unter den Füßen. Die dünnen Turnschuhe halten dem Druck des Nasses nicht stand und so werden ihre Füße mit eingeweicht. Egal. Weiter.
Auch der Hund hat seine Freude an dem durchnässten Wetter. Darf er doch ohne Leine den Feldweg entlang tappen um die Gegend nach interessanten Gerüchen zu durchstöbern. Er liest den Boden wie wir Menschen unsere Zeitungen. Mal hier, mal da und mal dort. Er hinterlässt seinen Geruch damit die nach ihm kommenden auch etwas neues zu lesen erhalten.
Manches mal muss sie in ihrem Marsch, denn sie marschiert mehr als das es ein Spaziergang wäre, innehalten und den Hund zu sich rufen. Wenn er zu weit zurück fällt muss sie ihn holen gehen und darauf hat sie dann doch keine Lust. Er hört aufs Wort. Zwar erst auf das siebte oder achte aber er hört. Immerhin etwas oder?
Beide gehen sie also weiter den Feldweg entlang. An überflutete Maulwurfhügel vorbei den großen Pfützen ausgewichen weiter bis die Straße wieder erreicht wird. Immer vor sich hin summend oder singend. Ein freudiger Spaziergang im kalten Regen.
Anhand der kleinen Wolkenlöcher die doch hin und wieder einen Blick auf den Himmel ermöglichen kann man sehen, das die Sonne schon fast ihren aufstieg gemeistert hat. Doch die Wolken verhindern das es hell wird.
Weiter gehen sie Beide die Straße entlang, nun ist der kleine Hund doch wieder an der Leine und marschiert tapfer hinter ihr her. Eigentlich hat sie es lieber wenn er vorweg läuft aber ihm ist nicht danach. So marschieren sie, bis sie die letzte Kreuzung erreichen. Beide schauen sich an, Der Hund sie, und sie den Hund. Dann fängt sie an zu lachen und rennt los.
Als wenn der kleine Vierbeiner geahnt hätte was sie vorhat setzte er zu einem Endspurt an und hat sie zügig eingeholt. Beide Rennen sie bis vor die Haustüre um dort triefend Nass durch zu schlüpfen. Der Hund sich schüttelnd und sie lachend.
Jeder beklagt sich über das Wetter und auch ich gehöre zu diesen Jenen. Doch in manchen kleinen, stillen Momenten kann ich den Regen schön finden und genieße das Nass auch wenn es doch recht kalt ist. Hinterher, wenn man wieder ins Warme kommt freut man sich den Regen genossen zu haben man fühlt sich auf die eine oder andere Art und Weise befreit. Lasst es euch an einem Regentag gut gehen und denkt an das Schöne in der Welt.